Kapitel 3
Das Ruhrgebiet als altindustrielle Region in NRW: Analyse des sozioökonomischen Umbruchs


In diesem Kapitel steht die Untersuchungsregion, das Ruhrgebiet, in der die untersuchten Fallbeispiele Duisburg und Dortmund liegen, hinsichtlich zentraler Entwicklungen überwiegend unter den Aspekten der verwendeten Theorien im Mittelpunkt. Dabei werden überwiegend wirtschaftsstrukturelle, politisch-administrative und soziokulturelle - und am Rande historische - Rahmenbedingungen im Vordergrund stehen. Diese Schwerpunkte werden nicht nur in den erläuterten Erklärungsansätzen der Regulations- und Institutionentheorie als zentral bezeichnet.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass der verfolgte forschungstheoretische Ansatz der Arbeit mit den gewählten polit-ökonomischen und handlungsorientierten Theorien aufgrund vorhandener empirisch-analytischer Arbeiten besonders für die Untersuchungsregion des Ruhrgebiets begründet werden kann. Folgende im Kontext der Fragestellungen zentralen Aspekte der Analyse des Ruhrgebiets sollen am Ende dieses Kapitels betont werden: Unter einer regulationstheoretischen Perspektive kann das Ruhrgebiet als eine Region betrachtet werden, in der sich deutlich Merkmale eines Übergangs vom Fordismus zum Postfordismus zeigen, wenngleich unterschiedliche Konstellationen erkennbar sind. Handlungstheoretisch wurden die zentralen Akteursgruppen benannt und im weiteren Verlauf der (empirischen) Untersuchung wird besonders dieser Aspekt eine bedeutende Rolle spielen. Institutionentheoretisch wurden ebenso die wesentlichen Normen, Werte, Regeln und Organisationen benannt und ermittelt, die für die Entwicklung des Ruhrgebiets zentral waren. Nachdem in diesem Kapitel die Untersuchungsregion Ruhrgebiet, zu der die beiden Fallbeispiele Dortmund und Duisburg gehören, hinsichtlich entscheidender Merkmale vor dem Hintergrund der verwendeten Theorien erläutert wurden, wird im nächsten Kapitel die 1987 begonnene sSTEP "Duisburg 2000" analysiert. Daran anschließend wird die zweite untersuchte sSTEP "dortmund-project" vorgestellt. Jeweils an die ausführlichen Analysen sich anschließend werden die Auswertungen der Experteninterviews zusammenfassend erörtert.

Die folgende Karte stellt die Lage der Fallbeispiele Duisburg und Dortmund dar.



Kartographie: Harald Krähe



Alexander Ziesemer, 2004